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Car Sharing Test: Oply

Im März spülte der Anbieter 100 Autos auf Münchens Straßen, seit Oktober gibt es Oply nun auch in Hamburg. Zum Start stehen dort ebenfalls 100 Fahrzeuge in 44 “Nachbarschaften” bereit, in vier Fahrzeugkategorien: Stadtauto, Familienfahrzeug, Transporter und Roadster. Gebucht wird per App, die fungiert (per Bluetooth-Verbindung) auch gleich als Autoschlüssel. Tipp: Wenn irgend etwas hakt, einfach mal per App ab- und wieder aufschließen.

“Oh, den Startups sind offenbar die coolen Namen ausgegangen!” (ein Passant)

Das macht Spaß

  • Durch “Nachbarschaften” tolle Abdeckung (in den Ballungsgebieten)
  • Geringe Selbstbeteiligung
  • Von innen ein sauberer Neuwagen, solide Ausstattung, sparsam im Verbrauch

Das macht keinen Spaß

  • Das Nachbarschaftsprinzip ist zugleich der größte Knackpunkt: Die Fahrzeuge dürfen nämlich nur in ihrer jeweiligen “Nachbarschaft” zurückgegeben werden, also den ihnen zugewiesenen Teilen eines Stadtbezirks. Die Jungfernfahrt wurde so gekrönt von einer Parkplatzsuche am Sonntagabend, die einer Lotterie glich: gekrönt von einem Zufallstreffer in der letzten Mietminute. Der telefonische Kundenservice signalisiert jedoch, dass bei der Flex-Buchung automatisch 5 Minuten “Puffer” je Miete für die Parkplatzsuche berücksichtigt werden, und man Mietern mit großen nachvollziehbaren Parkplatzschwierigkeiten auch rückwirkend entgegen kommen kann, da der Betrag erst nach vier Tagen eingezogen würde. Das kann ja lustig werden, die Mitarbeiter im Callcenter sollten sich auf hitzige Diskussionen einstellen.
  • Das Fahrzeug (Ford Focus) war von außen sehr verdreckt, die Flotte wird also wohl nicht so intensiv betreut wie bei Mitbewerbern.

Kosten

Fahrzeugkategorie Tarif „Flex“ Tarif „Plan“
City & Family (Ford Fiesta, Ford Focus) 6€ pro Stunde 45€ pro Tag 35€ für 12 Stunden
Sport & Transport (Mazda MX5, Renault Trafic) 9€ pro Stunde 75€ pro Tag 59€ für 12 Stunden

Benzin bis 150 km ist pro Buchung enthalten, darüber hinaus fallen 0,15€ pro Kilometer an. Selbstbeteiligung im Schadenfall: 300€

Unternehmen

Hinter dem Unternehmen Oply und seiner Holding ExaMotive aus Luxemburg stehen erfahrene Investoren: Der chinesische Automobilkonzern SAIC, das Investmentunternehmen Sailing Capital und Privatinvestoren aus Luxemburg. Geleitet werden die Deutschlandaktivitäten von Geschäftsführerin Katharina Wagner (zuvor Head of Business Development by car2go), CEO und Gründer von ExaMotive ist der Unternehmer und Mobilitätsexperte Mauro Mariani.

Oply hat den Betrieb zu Ende Februar 2020 eingestellt.